Am vergangenen Wochenende waren die 2. Liga-Volleyballerinnen des MTV auswärts gleich zweimal gefragt: Gegen den USC Münster II und den VC Olympia Münster standen die nächsten Pflichtspiele auf dem Programm und damit zwei weitere Chancen, um endlich die ersten Punkte auf dem Konto zu verbuchen.
Dabei waren die beiden Partien aufgrund der langen Anreise bereits im Vorfeld so gelegt worden, dass die Mannschaft aus Hildesheim das komplette Wochenende in Münster verbringen konnte. So traf diese am Samstag, Punkt 15 Uhr zuerst auf bekannte Gesichter aus der vergangenen 3. Liga West: den USC Münster II.
Dieser hatte sich deutlich souveräner in der 2. Liga etabliert und stand nach sieben Spieltagen mit 16 Punkten auf Platz drei in der Tabelle. Die Hildesheimerinnen hatten im direkten Aufeinandertreffen demnach rein tabellarisch nichts zu verlieren und starteten als klare Außenseiterinnen in die Partie, die vor allem in der Anfangsphase geprägt war von langen Ballwechseln und starker Block-Feld-Abwehr.
USC-Urgestein Ines Bathen bewies auf der Außenposition abermals ihre individuelle Klasse und stellte die Hildesheimer Defensive immer wieder vor Probleme, indem sie im Angriff sehr variabel agierte und in den richtigen Momenten mit den gegnerischen Blockhänden spielte. Nach einer starken Anfangsphase der Gäste konnte sich der USC daher mit 11:5 absetzen und zwang Trainer Matthias Keller dazu, seine erste Auszeit zu nehmen.
Im weiteren Verlauf des ersten Satzes konnte das eigene Spiel durch druckvolle Aufschläge und gezielte Angriffe wieder stabilisiert werden, die Münsteranerinnen hatten nun ihrerseits mit Problemen in der Annahme zu kämpfen, der Rückstand von sechs Punkten aus den Anfangszügen der Partie konnte bis zum Ende des ersten Satzes jedoch leider nicht mehr aufgeholt werden und so ging dieser mit 25:19 verdient an die Gastgeberinnen aus NRW.
Trainer Matthias Keller reagierte, startete mit einigen Veränderungen in der Startaufstellung in Satz zwei und hoffte auf neue Impulse, um vor allem offensiv mehr Akzente zu setzen.
Damit dies gelingen konnte, musste sich aber zuerst die Annahme auf Seiten der Gäste stabilisieren, damit Lena Onnen, die als einzige Zuspielerin mit nach Münster gereist war, überhaupt alle Optionen im Angriff potenziell zur Verfügung standen.
Bei den Münsteranerinnen ließ der Aufschlagdruck in Satz zwei glücklicherweise merklich nach, weshalb der Spielaufbau auf Seiten des Team 48 immer besser funktionierte und sich nun selbst mit sechs Punkten zum zwischenzeitlichen 13:19 abgesetzt werden konnte.
Starke Blockarbeit auf Seiten der Heimmannschaft, die zu dieser Phase das Glück auf ihrer Seite zu haben schienen, machten das Spiel nochmal spannend, sodass auch der zweite Satz mit 26:24 an den USC verloren gegeben werden musste.
Erneut stellte Trainer Keller eine veränderte Sechs aufs Feld- Spielerin Nele Schmitt, spätere MVP der Partie und nominelle Außenangreiferin, startete auf der Diagonalposition, um in schwierigen Situationen eine Option für die Annahme zu sein, griff im Hinterfeld jedoch über Position sechs statt eins an. Leider konnte sich aber auch in Satz drei, der mit 28 Minuten der längste der Partie war, nicht bis zum Ende gegen erfahrene und gut eingespielte Gastgeberinnen durchgesetzt werden und so musste sich das Team 48 auswärts im vierten von vier Spielen 0:3 geschlagen geben.
Die über weite Phasen überzeugende Leistung vom Vortag machte jedoch Hoffnungen auf die zweite Begegnung des Wochenendes am Sonntag. Hier stand mit dem VCO Münster der direkte Tabellennachbar auf dem Programm, welcher zwar noch kein Spiel für sich entscheiden konnte, dennoch über zwei Punkte mehr auf dem Konto verfügte.
Auch die Mannschaft vom VCO war den Hildesheimerinnen keine unbekannte, jedoch waren junge Mannschaften wie die des Stützpunktes in Münster schon immer besonders anspruchsvolle Gegner, da vor allem die individuellen Leistungen stark schwanken konnten.
Dies spiegelte sich erwartungsgemäß im Spielverlauf wider: Die Gastgeberinnen lagen in Satz eins über weite Strecken vorne und schafften es immer wieder, ihre körperliche Überlegenheit auszuspielen, Veränderungen in der Aufstellung und gezielte Aufschläge vor allem von Mitte Anna Felser und Diagonale Finja Ziegenmeyer stellten die gegnerische Annahme aber vor solche Probleme, dass diese nicht wie geplant ihr Spiel aufbauen konnten und die Ballwechsel häufig über die Außenpositionen auflösen mussten. Diesen Umstand nutzten die Hildesheimerinnen geschickt für sich und drehten einen fünf Punkte Rückstand in der Crunchtime noch zum späteren Endstand von 25:27.
Dies setzte den jungen Münsteranerinnen, von denen viele über weitere Spielrechte in den ersten drei Bundesligen verfügen, sichtbar zu und so konnten die Volleyballerinnen des MTV trotz der kräftezehrenden Partie am Vortag und Mehrfachbelastung des Wochenendes Satz zwei und Satz drei mit 21:25 und 16:25 deutlich für sich entscheiden und damit die ersten drei Punkte für sich gewinnen.
Wertvollste Spielerin auf Seiten der Gäste wurde MTV-Urgestein Anna Felser, die sich damit über die erste Goldmedaille auf Seiten des Team 48 in der laufenden 2.Bundesliga Nord freuen konnte.
Die Hoffnung für den kommenden Spieltag ist, den Schwung aus einem insgesamt positiven Wochenende auch zuhause beizubehalten, wo mit dem Schweriner SC II ein weiterer anspruchsvoller Gegner der oberen Tabellenhälfte wartet.
Wer die 1. Damen bei ihrem dritten Heimspiel unterstützen möchte, kann dies am Samstag, den 25. November tun, wenn um 15 Uhr wieder in der Sporthalle Stadtmitte aufgeschlagen wird.